Betondecken gegossen oder in Filigranplatten bauweise
Jeder meint die »Großflächenplatte mit nachträglich ergänzter Ortbetonschicht«, wenn von der »Filigranplatte« die Rede
ist. Auch der Begriff »Plattendecke« ist fachlich korrekt. Der Begriff »Filigranplatte« ist eine Firmenbezeichnung, da
die Firma Filigran als erster Hersteller eine solche Plattendecke auf den Markt gebracht und damit auch den Namen
durchgesetzt hat.
Die »Filigrandecke« ist eine Stahlbetondecke nach der aktuellen Stahlbetonnorm DIN 1045-1. Sie besteht aus
großformatigen, mindestens 4 bis 5 cm dicken, im Herstellwerk vorgefertigten Deckenelementen, die auf der Baustelle
durch Ortbeton zur Plattendecke ergänzt werden. Die Plattendecke verbindet die Vorteile des Fertigteilbaus mit den
Vorzügen der konventionellen Bauweise. Das bedeutet auf der einen Seite Verkürzung der Bauzeiten und Senken der Kosten,
auf der anderen Seite eine monolithische Konstruktion mit allen ihren Vorteilen. Die Plattendecke hat sich aufgrund
ihrer Vorteile insbesondere im Neubaubereich gegenüber anderen Deckensystemen wie z.B. der Balkendecke aus Stahlbeton
auf breiter Front durchgesetzt. Durchschnittliche Deckendicke je nach Statik ca. 18 - 22 cm.
Vorteile der Halbfertigteilbauweise
Die Halbfertigteilbauweise – oft FILIGRAN – Bauweise genannt – ist eine optimierte Kombination des
Ortbetonbaus mit FILIGRAN – Decken und – Wände werden deshalb heute unter anderem beim Bau von Einfamilienhäusern,
Wohnanlagen, Bürogebäuden, Parkhäuser und Supermärkten eingesetzt.
Die wichtigsten Vorteile der FIIGRAN – Bauweisen sind:
Effiziente und wirtschaftliche Serienfertigung im Werk!
Individuelle Grundrisse sind möglich!
Geschultes Personal im Werk sichert hohe Qualität!
Zeitersparnis auf der Baustelle (wenig Schalung, Großteil der Bewehrung schon im Halbfertigteil)!
Geringer Personaleinsatz auf der Baustelle!
Im Endzustand sind Decken und Wände monolithisch wie Ortbeton!
Gegossene Betondecke – Ortbeton
Beton ist nicht gleich Beton. Je nach den geforderten Eigenschaften, nach dem Herstellort, nach Förderung und
Verarbeitung oder nach Bauteil wird Beton unterschiedlich verarbeitet. Insbesondere hinsichtlich der Eigenschaften
unterscheiden sich die Betone teils erheblich. Doch allen Betonen ist gemein, dass sie vielfach direkt auf der Baustelle
als Frischbeton verarbeitet werden, d. h. sie werden in eine vorbereitete Schalung mit der darin enthaltenen Bewehrung
eingebracht und verdichtet. Die Verarbeitung »vor «, also auf der Baustelle, ist der Namensgeber für den »Ortbeton«.
Der Ortbeton erhärtet erst nach der Verarbeitung in der Schalung, die für eine gewisse Zeit erhalten werden muss.
Auch die Nachbehandlung des Ortbetons muss noch für eine gewisse Zeit sichergestellt werden, damit dessen geforderte
Eigenschaften auch erreicht werden können.
Filigranplatten verlegen als Decke für ein Eigenheim
Damit unterscheidet sich der Ortbeton von den Betonfertigteilen, die in einem Werk hergestellt, nach einer ausreichenden
Erhärtung einschließlich einer werksmäßigen Nachbehandlung auf die Baustelle geliefert und dort dann in die gewünschte
Position eingebaut werden. Reine Fertigteile sind nach dem Einbau sofort belastbar und benötigen keine weitere Schalung
mehr, in manchen Fällen müssen sie aber wegen noch nicht ausreichender Endfestigkeiten noch für einige Zeit abgesprießt
werden.
In manchen Fällen ist aber auch eine Kombination von Ortbeton und werksmäßig hergestellten Betonfertigteilen möglich
und auch sinnvoll. Insbesondere bei vielen Decken findet diese Herstellungsart vielfach Anwendung. Die im Fertigteilwerk
hergestellten Betonfertigteile sind dünne Platten, in die die untere Biegebewehrung der endgültigen Decke sowie die
erforderliche Verbund- und Schubbewehrung bereits eingebaut sind und dann mit einem Lkw auf die Baustelle transportiert
werden. Dort werden sie nach den Vorgaben eines Verlegeplans unter Zuhilfenahme eines Baustellenkrans in die gewünschte
Lage gebracht. Die restliche Bewehrung, insbesondere die obere Lage der Deckenbewehrung, wird eingebaut und die
seitliche Schalung ergänzt. Anschließend wird der Frischbeton in der geforderten Deckendicke eingebracht und mit einem
Rüttler verdichtet. Auf diese Weise wird die untere Deckenschalung eingespart, die Halbfertigteilplatten müssen lediglich
in kleineren Abständen abgesprießt werden, damit die Großflächenplatten dem Gewicht des Frischbetons ausreichend
standhalten. Durchschnittliche Deckendicke je nach Statik ca. 18 - 22 cm.